Produktionsstätte Ilsenburg

Produktionsstätte Ilsenburg

Die Stahlindustrie bildet das Rückgrat unserer Wirtschaft, Deutschland gehört zu den größten Produzenten weltweit. Für den Erfolg dieses Industriezweigs ist eine zukunftweisende Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Im Auftrag der zur Salzgitter AG gehörenden und im Harz ansässigen Ilsenburger Grobblech GmbH erhielt eine Arbeitsgemeinschaft unter der technischen Federführung der BeMo Tunnelling GmbH, Dortmund, den Zuschlag für ein herausforderndes Projekt. 

Standort
38871 Ilsenburg, Veckenstedter Weg 10, Deutschland
Geschäftsfeld
Industrie- und Ingenieurbau
Auftraggeber
Ilsenburger Grobblech GmbH
Baubeginn
Januar 2018
Fertigstellung
Dezember 2020

Zum Auftragsumfang gehörte der Bau der Adjustage II in Ilsenburg bestehend aus den Hallen 6, 7 und 8 mit einer neuen Wärmebehandlungslinie inklusive Richtmaschine, Konservierungslinie und Wasseraufbereitungsanlage. Die ARGE fungiert bei dieser Aufgabe als Generalunternehmner. Die neue Fertigungslinie dient der Wärmebehandlung und Vergütung von in Ilsenburg gewalzten Grobblechen (Dicke 5 bis 175 mm) mit höchsten Qualitäts- und Ebenheitsanforderungen. Die Erstellung der Hauptbauleistungen erfolgte von August 2018 bis zur Fertigstellung und Übergabe an den Anlagenbauer in zwei Teilabschnitten im April 2020 und Juli 2020. Die Abnahme erfolgte im September 2020.

PLANUNG LOGISTIK

 

Ein stahlhartes Timing

Um die vorgegebenen Termine realistisch umsetzen zu können, wurde nach den maschinenintensiven Gründungsarbeiten ab Dezember 2018 für die Stahlbetonarbeiten auf der Baustelle eine zweite Schicht eingeführt. Auch später bei den Ausbaugewerken wurde im Zwei-Schichtbetrieb gearbeitet und damit im Baufeld eine nachteilige gegenseitige Beeinflussung durch übergreifende Gewerke entzerrt.  

Großbohrungen

 

Bewegende Arbeiten im Untergrund

Nach Übergabe des Baufeldes stand die Ausführung von 558 Bohrpfählen mit insgesamt drei Großbohrgeräten an. Nachlaufend erfolgte der Erdaushub für ca. 100 Einzelbaugruben der Pfahlkopffundamente und die großen Baugruben für die Maschinenfundamente und Versorgungskanäle. Der Aushub für die Anlagenfundamente war bis in das unterliegende Felsgestein,in ca. 10 m Tiefe herzustellen. Die Gesamtmenge an Aushub betrug ca. 100.000 m³.

STAHLBAU

 

Vier Kranbahnportale als Überbrückungs-maßnahme

 

Der Stahlbau war das zweite große Schlüsselgewerk. Mit seinen knapp 6.000 Tonnen Stahlkonstruktion stellte er eine weitere Herausforderung bei der Realisierung des Gesamtprojektes dar. Sechs Fertigungsbetriebe, je nach den besonderen Anforderungen an die Konstruktionsteile, wurden eingeschaltet um just in time die Baustelle zu versorgen. Besonderes Highlight dabei waren die vier großen Kranbahnportale zur Überbrückung der hallenübergreifenden Kühlbettkonstruktionen mit 24, 36 und 48 Meter Länge. 

Beeindruckende Zahlen

 

Die technische Gebäudeausrüstung umfasst nicht nur die klassische Versorgung und Ausstattung des Gebäudes mit Heizung, Lüftung, Sanitär, Allgemein-, Sicherheits- und Außenbeleuchtung, sondern auch das Versorgungsnetz von diversen Medien für die Betriebstechnik.

 

Im Einzelnen wurden für die Medienversorgung der drei Hallenschiffe überschläglich folgende Mengen verbaut:

Keyfacts

1.500 m Edelstahlrohr für die Trinkwasserversorgung

1.000 m nahtloses Stahlrohr für die Erdgasversorgung

3.100 m nahtloses Stahlrohr für die Wärmeversorgung 

2.000 m Rohrleitungen für Acetylen 

2.500 m Edelstahlrohr für die Sauerstoff- und Stickstoffversorgung

2.200 m Druckluftleitungen

1.600 m Ölversorgungs- und Entsorgungsleitungen

200 m Edelstahlrohr für Zusatzwasser

1.750 m für diverse Kühlwasserleitungen DN 25 bis 250

„Schon aufgrund des superengen Timings waren von allen Beteiligten stahlharte Nerven gefragt. Und die hatten wir, entsprechend stolz sind wir auf das Ergebnis.“

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